Hummus bi Thiné

Hummus bi thiné

Oder schlicht: Hummus

Hummus ist im Libanon und in Syrien allgegenwärtig, darf auf keiner Maza-Tafel fehlen, und ist ansonsten auch besonders häufige „Sättigungsbeilage“ zu einem Imbiss, zusammen mit Fladenbrot.

In meiner Kindheit und Herkunftsfamilie war es nicht üblich, Hummus zu Hause zuzubereiten. Man hat Hummus bei der Hähnchenbraterei gekauft, bei kleinen Imbissständen oder Sandwichläden… eigentlich hatte es einen ähnlichen Status wie hier Ponmmes Frites. Das gab es so unkompliziert und gut und preiswert zu kaufen, dass man sich zu Hause nicht die Mühe dafür machte.

So will es die Ironie der Geschichte, dass ich die Zubereitung von Hummus erst in Deutschland gelernt habe.

Obwohl Zutaten und Zubereitung immer gleich sind, variiert die Bandbreite von klassischem Hummus bi Thiné je nach Vorliebe von einem Hauch Thine zu ganz reichlich, von kaum sauer bis deutlich zitronig, von minimal knoblauchig bis richtig heftig… ganz zu schweigen von den neuzeitlichen Variationen.

Hier folgt meine persönliche Vorliebe:

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Für 1 schnellen Teller Hummus

vegan, wenig Aufwand

Zeit: 10-15 Min

Zutaten:

  • 1 Tasse gekochte Kichererbsen (oder 1 kleine Dose, oder 1 Glas)
  • 2-3 El Thiné / Tahina
  • Saft von 1 bis 1 1/2 Zitronen
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz
  • 2-3 El Olivenöl
  • Kumin und Paprikapulver

Zubereitung:

Wenn die Kichererbsen kalt sind: eine Kichererbse zwischen den Fingern zerdrücken um zu testen, ob die Kichererbsen sich gut pürieren lassen. Wenn sie eher widerspenstig ist: Kichererbsen mit etwas Wasser (oder dem Wasser aus Dose / Glas) kurz erhitzen und 2-3 Min stehen lassen. Warme Kichererbsen lassen sich viel leichter und feiner pürieren.

1 El Kichererbsen für die spätere Deko beiseite stellen.

Knoblauchzehe abziehen, halbieren, Keim entfernen und Knoblauch mit einer guten Prise Salz fein zerreiben. Das geht in einem Knoblauchstampfer, oder mit der Klinge eines stabilen Messers auf einem hölzernen Schneidbrett.

Zitrone pressen

Kichererbsen mit 2-3 El Kochwasser pürieren. Das geht bei einer kleinen Menge gut mit einem Pürierstab, ansonsten mit einer Küchenmaschine mit rotierendem Schneidmesser. Ohne Elektrik kann man die heißen Kichererbsen gut mit einem Passiergerät („Flotte Lotte“) mit feinster Scheibe passieren. Wenn die Masse sehr fest ist, ggf. noch löffelweise warmes Wasser hinzufügen. Thiné und Knoblauch unterrühren, dann löffelweise Zitronensaft.

Abschmecken, und nach Bedarf mit mehr Zitronensaft oder mehr Wasser die Konsistenz justieren. Der Hummus soll cremig sein, aber Form halten, d.h. wenn man mit einem Küchenwerkzeug (Löffel, Finger) eine Linie darin zieht soll sie stehen bleiben, und nicht gleich wieder verlaufen.

Hummus auf einen Teller geben, in der Mitte etwas höher häufen, und zum Tellerrand hin mit einem Löffelrücken einen „Burggraben“ ziehen. Die Deko-Kichererbsen auf die Mitte und auf den Rand verteilen, etwas Kumin und Paprikapulver auf den Rand streuen, und etwas Olivenöl in die Vertiefung gießen.

Mit Fladenbrot servieren.

Hummus-bi-thine – ©2017 SenfundZaatar / J.Cop

Anmerkungen:

  1. Hummus schmeckt frisch am besten. 1-2 Std ziehen lassen ist förderlich für den Geschmack, aber nach 24 Std kann der Knoblauch sehr unangenehm werden.
  2. Für größere Mengen Hummus, z.B. für eine Feier, lohnt es sich, die Kichererbsen selber zu kochen und gleich warm zu pürieren. ½ Tl Natron / Backpulver im Kochwasser verbessert die Pürierfähigkeit ungemein. Siehe auch den Beitrag zu Kichererbsen kochen.
  3. Man kann auch pürierte Kichererbsen einfrieren, doch solch ein Klotz gefrorenes Kichererbsenpüree braucht sehr lange, um aufzutauen. Dank Pürierstab ist es heute meist einfacher, die gekochten Kichererbsen lose einzufrieren, schnell aufzutauen und dann mal eben den Pürierstab hineinzuhalten.
  4. Bei festlichen Maza-Tafeln serviert man auch Hummus mit Hackfleisch-Topping (so sagt man wohl heute): Mittig auf den Hummus-Teller gibt man 1-2 El gebratenes Hackfleisch (Lamm) mit Pinienkernen. Das Rezept für Hackfleisch findet ihr hier.

 

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